Der Vulkanismus Santorins

Ein offenes Buch der Geologie - Santorini

Ein Vulkan zum Verlieben

Die Geologie des Archipels von Thera: Vulkanismus und seine Auswirkungen

Das Archipel von Thera, besser bekannt als Santorin, ist geprägt von intensivem Vulkanismus, der die Landschaft seit mehreren Millionen Jahren formt. Bereits seit 2-3 Millionen Jahren ist diese Region Schauplatz gewaltiger Vulkanausbrüche. Die bedeutendste und bekannteste Vulkaneruption ereignete sich in der minoischen Zeit um 1627 v. Chr. und führte zur vollständigen Zerstörung einer hochentwickelten Zivilisation. Diese Naturkatastrophe hinterließ bis zu 60 Meter dicke Ascheschichten, die Überreste der prähistorischen Kultur unter sich begruben.

Die vulkanische Aktivität auf Santorin macht das Archipel zu einem der faszinierendsten geologischen Gebiete der Welt. Die Insel zieht nicht nur Geologen, Vulkanologen und Historiker an, sondern auch Touristen, die sich für die dramatische Geschichte und die atemberaubenden Landschaften der Caldera interessieren.

Besucher können auf Santorin heute beeindruckende geologische Formationen, Lavaschichten und die Relikte prähistorischer Städte wie Akrotiri, die oft als das „Pompeji der Ägäis“ bezeichnet wird, erkunden.

Warum ist Santorin ein Hotspot für Geologie-Interessierte?

  • Einzigartige Vulkanlandschaft mit einer der größten Calderas der Welt
  • Historische Vulkaneruptionen, die ganze Kulturen beeinflusst haben
  • Archäologische Stätten wie Akrotiri, die durch vulkanische Asche konserviert wurden
  • Aktive geothermische Prozesse und heiße Quellen in der Region

Santorin bleibt auch heute ein aktives vulkanisches Gebiet mit anhaltender geologischer Aktivität, die von Wissenschaftlern genau überwacht wird.

Aktuell: Magmatische Prozesse im Gang?

Kündet sich doch ein Vulkanausbruch an?

⚠️ SANTORIN, DIE CALDERA HEBT SICH

Vor 24 Stunden haben wir eine kurze Diskussion über eine mögliche Hebung der Klippen von Anhydros begonnen, die von lokalen Fischern beobachtet wurde. Anhydros ist die kleine Insel im Zentrum dieser bedeutenden seismischen Krise. Nun können wir bestätigen, dass diese Hebung tatsächlich stattfindet: Daten des europäischen Satelliten Sentinel-1 sowie Messungen der GNSS-Netzwerke des vulkanischen Überwachungsinstituts haben eine leichte Hebung innerhalb der Caldera von Santorin festgestellt – in beträchtlicher Entfernung zum aktuellen Erdbebenschwarm.

Diese neuen Erkenntnisse verändern die gesamte Situation und verstärken die Unsicherheit über den Ursprung dieser komplexen seismischen Krise. Es könnte sich nun auch um ein magmatisches Phänomen handeln. Wie wir bereits mehrfach betont haben: Niemand kennt die absolute Wahrheit, und niemand kann mit vollständiger Sicherheit sagen, welche Prozesse diese Erdbeben auslösen. Genau deshalb ist es umso wichtiger, dass die lokale Bevölkerung auf alles vorbereitet ist – was glücklicherweise bereits sehr gut umgesetzt wird.

Wir müssen weitere Daten abwarten: Abgesehen von Santorin – um wie viel hat sich Anhydros gehoben? Wie weit reicht diese Deformation? Wann hat sie begonnen? Wie wird sich der Erdbebenschwarm weiterentwickeln? Für den Moment bleibt uns nur, die Situation weiter zu beobachten.

Dank künstlicher Intelligenz konnte mittlerweile die Gesamtzahl der Erdbeben vom Beginn des Erdbebenschwarms bis zum 4. Februar genau berechnet werden: Insgesamt 7.700 Erdbeben! Wenn wir uns nur auf die klassischen Berechnungen konzentrieren – also ausschließlich auf Erdbeben mit einer Magnitude von 2 oder höher – können wir berichten, dass mittlerweile 1.367 Erschütterungen registriert wurden. Seit Mitternacht gab es weitere 28 Erdbeben mit einer Magnitude über 4, darunter zwei mit einer Stärke von 4,6.

Die Afrikanische Platte versinkt unter Europa - Ergebnis: Vulkanismus & Erdbeben!

Leben auf einem aktiven Vulkan

Aufgrund der Subduktion, die auf das Absinken der afrikanischen Platte unter der euroasiatischen Platte zurückzuführen ist, werden massive Gesteinsmassen nördlich von Kreta geschmolzen und mit schwererem Magma der Erdkruste vermischt. Dadurch entsteht ein leichteres Magma, das langsam in den Rissen der Erdkruste aufsteigt. Wo es besonders viele Verwerfungen und Risse gibt, haben sich die aktiven Vulkangebiete Griechenlands in einer runden Zone gebildet. Der sogenannte "Ägäische Inselboogen" beginnt im Westen Griechenlands mit den Vulkangebieten Loutraki, Sousaki, Methana, Aegina und Poros, führt dann über Milos, Kimolos und Polyaegis nach Santorini und endet an den Inseln Kos und Nisyros. In diesem Gebiet sind in historischer Zeit Vulkanausbrüche aufgetreten, und es wird auch in Zukunft neue Ausbrüche geben. Der möglicherweise gefährlichste Vulkan ist der von Santorin mit dem letzten Ausbruch im Jahr 1950.

Santorinis Vulkanismus begann vor etwa 2-6 Millionen Jahren mit Unterwasserausbrüchen, die hauptsächlich Kissenlava produzierten. Erst vor rund 900.000 Jahren erreichten die ersten Vulkane langsam die Wasseroberfläche und bildeten die Vulkane auf der Halbinsel Akrotiri (roter Strand, Balos, Kokkini Petra usw.).

Dann bildeten sich immer wieder größere Stratovulkane, die durch spätere Ausbrüche neuerer Vulkane zerstört wurden. Immer wieder gab es größere Krater, die die ersten Kalderen bildeten. Es gab drei verheerende, große Eruptionen, von denen jede dicke Bimssteinschichten hinterließ. Der letzte katastrophale Ausbruch war um 1627 v. BC, das auch die minoische Kultur in die Krise und den Klimawandel in ganz Europa brachte. Die Insel in der Mitte der Kaldera wurde in dieser Zeit zerstört und neue Inseln wurden erst 900 Jahre später durch neue Vulkanausbrüche gebildet.

97 v. Chr. Wurde zuerst die Insel Hiéra aufgebaut, gefolgt von weiteren Vulkanausbrüchen, die Paléa Kaméni bildeten, wo 726 n. Chr. Ein weiterer massiver Ausbruch stattfand, der den grünen Kratersee zurückließ. Dann wurde 1540 Mikrí Kaméni gegründet und durch weitere Aktivitäten langsam zu Néa Kaméni erweitert. Der letzte Ausbruch ereignete sich dort 1950. In den Jahren 2011 bis 2012 gab es eine Erdbebenkrise, und die Region wurde um bis zu 9 cm erhöht. Neues Magma stieg auf. Seitdem herrscht Stille. Die Zeit wird zeigen, ob diese neue Magmakammer ausbricht oder einfach abkühlt.

Erdbebenkrise 2025

Kommt das große Erdbeben?

Seit etwa 14 Tagen bebt die Erde rund um die unbewohnte Insel Anhydros, die zwischen den Inseln Amorgos und Santorin liegt. Bislang wurden etwa 2.000 Erdbeben mit Magnituden zwischen 2,3 und 5,1 auf der Richterskala registriert. Diese tektonischen Beben entstehen durch das Absinken der Afrikanischen Platte unter die Eurasische und die Anatolische Platte. Die Ägäis ist in zahlreiche kleinere Platten unterteilt, die entweder gegeneinander gedrückt werden oder aneinander reiben – dies geschieht in unterschiedlichen Tiefen der Erdkruste. Im Bereich um Anhydros scheint eine dieser Platten festzustecken und sich nun mit einer Serie von Erdbeben zu lösen.

Laut dem griechischen Seismologen Professor Gerasimos Papadopoulos befindet sich die aktuelle seismische Aktivität noch in der Anfangsphase. Er hält es für möglich, dass das Hauptbeben noch nicht stattgefunden hat und Magnituden zwischen 6 und 7 auf der Richterskala erreicht werden könnten. Die Insel Santorin wurde zwar nicht offiziell evakuiert, dennoch haben sich Tausende von Bewohnern freiwillig mit Fähren und Flugzeugen nach Athen in Sicherheit gebracht. Es ist unklar, wann diese Erdbebenkrise enden wird – sie könnte sich über Wochen oder sogar Monate hinziehen.

Die größte Gefahr besteht in möglichen Tsunamis, die nicht nur die gesamte Ägäis, sondern auch die Küsten der Türkei, Syriens und Israels betreffen könnten. Es wird dringend davon abgeraten, sich in Küstennähe aufzuhalten. Wer sich dennoch dort befindet, sollte das Meer genau beobachten und auf ungewöhnliche Veränderungen achten.

Der unterseeische Vulkan Kolumbo, der nordöstlich von Santorin liegt, wurde bisher nicht direkt von den Erdbeben beeinflusst, und auch der Vulkan Nea Kameni ist weiterhin ruhig. Allerdings wurde bereits seit 2011 eine deutliche Hebung des nördlichen Bereichs der Santorin-Kaldera festgestellt, was darauf hindeutet, dass Magma aufsteigt. Auch aktuell wird eine weitere Hebung der Insel beobachtet. Wann oder ob dieser Prozess, in Verbindung mit den tektonischen Erdbeben, zu vulkanischer Aktivität führen wird, ist unklar.

Noch gibt es keinen Grund zur Panik, aber Vorsichtsmaßnahmen sind auf jeden Fall ratsam. Derzeit werden Notunterkünfte eingerichtet und weitere Messinstrumente installiert, um die Situation besser überwachen zu können.

Das Jahr 2025 entwickelt sich zu einem geologisch turbulenten Jahr für Griechenland – leider wird es voraussichtlich auch ein katastrophales Jahr für den griechischen Tourismus. Und nicht nur Santorin ist betroffen, sondern auch alle umliegenden Inseln der Region.

 

Die beste App für aktuelle Erdbeben und Vulkanausbrüche! (Link!)
Ein erwachender Vulkan?

Seit 2011 deuten zahlreiche Schwarmbeben darauf hin, dass der Vulkan unter Santorin langsam erwacht. Inzwischen hat sich die Insel teilweise um ca. 9 cm gehoben. Eine Magmakammer steigt auf! Noch weiß keiner, ob und wann der Vulkan ausbrechen wird. Wird es ein kleiner Ausbruch wie 1950? Oder gar ein katastrophaler Ausbruch, wie es in diesem Vulkangebiet schon oft über viele Jahrhundertausende Jahre passierte? Keiner weiß es! Die Wissenschaft der Vulkanologie ist noch relativ jung... Vorerst ist erst mal trügerische Ruhe. Aber irgendwann ist der Vulkan wieder "fällig". Denn die Subduktion ist nicht beendet. Die Gesteinsmassen, die unter Europa versinken, werden weiter aufgeschmolzen und steigen weiter als Magma nach oben. Wer die Vergangenheit von Santorin kennt, kann die Zukunft einschätzen!

Hier können Sie die Animation der Hebungen auf der Vulkaninsel Nea Kameni von 2011-2012 sehen!(Link!)

Magma unter dem Kolumbus-Unterwasservulkan?
Notfall-Plan für Santorin?

Hier finden Sie eine Untersuchung zum Thema, ob es Evakuierungspläne im Fall eines Vulkanausbruchs auf Santorin gibt und, was die Bevölkerung darüber weiss:

LINK zum PDF-Dokument auf englisch.

Rapid emergency assessment of ash and gas hazard Link zu der Firma, die die Bimsfelsen in Vlychada zerstört Estwing - E3/22P Rock Pick